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Übersicht
Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung Baden-Württemberg

Bauen im Bestand: Hochschulmensen für die Zukunft.

Auch bei den Hochschulmensen setzt Vermögen und Bau Baden-Württemberg (VB-BW) auf Sanierung vor Neubau. Viele Mensagebäude sind in die Jahre gekommen und müssen an die heutigen Anforderungen angepasst werden. Die Projekte in Tübingen, Ulm und Stuttgart zeigen, wie Bestandserhalt und Effizienz erfolgreich kombiniert werden.

Mensen sind zentrale Drehscheiben im Hochschulalltag – sie versorgen Studierende und Beschäftigte, bieten Raum für Begegnung und müssen zugleich hohen Anforderungen an Funktionalität und Nachhaltigkeit genügen. Viele dieser Gebäude stammen aus einer Zeit, in der Energieeffizienz und Klimaschutz noch keine zentrale Rolle spielten. Auch in Bezug auf Hygiene und Kochprozesse hat sich viel verändert.

Vor jeder Sanierung prüft VB-BW den Ersatz der bestehenden Mensa durch einen Neubau. Meist erweist sich die Sanierung als die klimagünstigere und wirtschaftlichere Lösung. Sie reduziert zum einen graue Emissionen – also jene CO₂-Emissionen, die bei der Herstellung und Entsorgung von Baumaterialien entstehen. Zum anderen werden Energieverbrauch und Betriebskosten durch optimierte Wärmedämmung, moderne Küchentechnik und energieeffiziente Lüftungssysteme dauerhaft und in nennenswertem Umfang gesenkt. Darüber hinaus können sogar oft die zur Verfügung stehenden Flächen durch intelligente Planung effizienter genutzt werden. Dank der Erfahrung von VB-BW im Umgang mit Bestandsgebäuden gelingt es regelmäßig, bestehende Mensen funktionsfähig, wirtschaftlich und klimafreundlich zu erhalten.

Mensa der Universität Tübingen.

Die Mensa Wilhelmstraße in Tübingen ist ein prägendes Gebäude für den universitären Hochschulbau der 1960er-Jahre und steht deshalb unter Denkmalschutz. Lange wurde darum gerungen, wie die zentral gelegene Versorgungseinrichtung auf dem Tal-Campus erhalten und in die Zukunft geführt werden kann. 


Die Lösung bestand darin, dass im Zuge der Sanierung des Bestandsbaus ein neues Küchen- und Betriebsgebäude errichtet wurde. Dadurch wurde in der bestehenden Mensa Platz frei für eine größere Cafeteria und zusätzliche studentische Arbeitsplätze. Heute dient die generalüberholte Mensa nicht mehr nur der Essensversorgung, sondern auch als beliebter Lernort, der zusätzlich effizient für Veranstaltungen genutzt wird.


Die Entscheidung, die bestehende Infrastruktur zu ertüchtigen, entspricht dem Prinzip der Ressourcenschonung, da der Energieverbrauch optimiert und die vorhandenen Flächen effizienter genutzt werden können. Das Tübinger VB-BW-Team hat nicht nur ein historisches Gebäude modernisiert und einen zentralen Bestandteil des Tal-Campus nachhaltig erhalten, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zum Energie- und Klimaschutzkonzept des Landes (EuK) geleistet. 


  • Mensa Tübingen: Die Gebäudehülle der denkmalgeschützten Mensa wurde energetisch aufgewertet


  • Mensa Tübingen: Aus Alt mach Neu: überzeugendes Ergebnis dank enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege


  • Mensa Tübingen: moderne Essensausgabe mit Free-Flow-Konzept

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    Audio-Interview mit Jasminko Masic (Projektleiter Mensa Tübingen).

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    Jasminko Masic

    Projektleiter Mensa Tübingen

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    „Im Zuge der Sanierung wurde die Nutzung neu durchdacht und an die modernen Anforderungen einer Mensa angepasst, ohne jedoch den ursprünglichen Entwurfsgedanken von Baumgarten zu verändern.“

    Mensa der Universität Ulm.

    Die Mensa der Universität Ulm wurde im Oktober 1989 in Betrieb genommen und hat sich zum zentralen Bestandteil der sozialen Infrastruktur der Universität entwickelt. Um den gestiegenen Anforderungen an Verpflegung, Energieeffizienz und Infrastruktur gerecht zu werden, war eine Generalüberholung erforderlich. Wie bei der Mensa in Tübingen entstand auch in Ulm im Zuge der Sanierung ein Anbau für den Küchen- und Betriebsbereich. Beim Bestandsgebäude ist es dem VB-BW-Team des Amts Ulm gelungen, den typischen zeitgenössischen Stil des Speisesaals zu erhalten. Zugleich wurde die Mensa durch moderne Haus- und Küchentechnik, optimierte Abläufe und zusätzliche Nutzflächen fit für die Zukunft gemacht.

    Mit einem ganzheitlichen Energie- und Klimaschutzkonzept konnte die Effizienz des Gebäudebetriebs erheblich verbessert werden. Dank der energieeffizienten Gebäudehülle, der optimierten Wärmerückgewinnung sowie der neuen, ressourcenschonenden Küchentechnik wird der Energieverbrauch signifikant und dauerhaft gesenkt. So leistet die modernisierte Mensa nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie der Universität. Sie ist auch ein zukunftsweisendes Beispiel dafür, dass es möglich ist, bestehende Gebäude so zu ertüchtigen, dass Funktionalität und Klimaschutz sichergestellt sind.

    Mensa Ulm: Der neue Küchenanbau ergänzt die bestehende Infrastruktur

    Mensa Ulm: Die hochmoderne Großküche bietet beste Arbeits- und Produktionsbedingungen

    Mensa Holzgartenstraße, Stuttgart.

    Die Mensa des Campus Stadtmitte in Stuttgart wurde in den 1950er-Jahren errichtet und ist als erhaltenswertes Bauwerk der Nachkriegsmoderne eingestuft. Das Gebäude wurde fast 70 Jahre genutzt und seither nur punktuell instand gesetzt. Nun wird es seit Mai 2024 vom VB-BW-Team des Universitätsbauamts Stuttgart und Hohenheim generalsaniert. Auch dieses Bestandsgebäude wird mit dem Ziel in die Zukunft geführt, die prägenden Architekturelemente weitgehend zu erhalten. So bleiben beispielsweise das markante Fassadenmosaik und die elegant geschwungenen Treppenhäuser bestehen, obwohl die Bausubstanz bis auf den Rohbau zurückgeführt werden muss. Die Glasfassaden müssen aus energetischen Gründen erneuert werden, die Konzeption der neuen Fassaden erfolgt jedoch in enger Anlehnung an den Bestand.

     

    Nach der geplanten Fertigstellung 2027 steht der Universität Stuttgart eine moderne Mensa zur Verfügung, die dank der funktionalen Anpassungen des Raumkonzepts und der Küchentechnik für die deutlich gestiegene Gästezahl gut gerüstet ist. Auch hier werden die optimierte Gebäudehülle und die neue Haustechnik dazu beitragen, dass das historische Gebäude zukünftig deutlich nachhaltiger betrieben werden kann.

    70

    Jahre wurde das Gebäude genutzt.


    • Mensa Stuttgart, Campus Stadtmitte: ein typisches Bauwerk der Nachkriegszeit


    • Mensa Stuttgart, Campus Stadtmitte: elegant geschwungenes Treppenhaus als stilprägendes Element


    • Mensa Stuttgart, Campus Stadtmitte: Der Charakter des ursprünglichen Innenraums soll erhalten bleiben

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