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Übersicht
Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung Baden-Württemberg

Neue Energiekonzepte für eine klimaneutrale Zukunft.

Klimaneutrale Lösungen für die Wärmeversorgung der Bundes- und Landesliegenschaften tragen wirkungsvoll zu einer weitgehend emissionsfreien Zukunft Baden-Württembergs bei. Mit innovativen Energiekonzepten verbessern die Landesbetriebe Vermögen und Bau Baden-Württemberg (VB-BW) und Bundesbau Baden-Württemberg (BBBW) die öffentlichen Gebäude und reduzieren Treibhausgas-Emissionen.

Denkmalgerechte Lösung für die Wärmeversorgung beim Schloss Hohentübingen

Zukunftsfähige Wärmeversorgung für die Landesgebäude.

Zentrales Ziel ist es, die landeseigenen Gebäude schnellstmöglich und im Einklang mit der technologischen Entwicklung auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung umzustellen.


Im Mittelpunkt der Wärmetransformation stehen elektrisch betriebene Wärmepumpen. In Verbindung mit der Nutzung von Umweltwärme und eigenerzeugtem Photovoltaikstrom bzw. Ökostrom sind Wärmepumpen derzeit die Schlüsseltechnologie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Auf Heizöl wird künftig verzichtet. Erdgas wird nur noch eingesetzt, falls eine sichere Energieversorgung mit einer klimafreundlichen Alternative nachweislich nicht sichergestellt werden kann. Extern bezogene Fernwärme ist auch weiterhin eine zukunftsfähige und wirtschaftliche Lösung und stellt eine wesentliche Grundlage zur Wärmeversorgung dar. Voraussetzung für die weitere Nutzung ist eine Erhöhung des Nutzungsanteils erneuerbarer Energien auf mindestens 50 Prozent bis zum Jahr 2030. Der Einsatz von nachhaltig bereitgestellter fester Biomasse ist unter bestimmten Umständen möglich.


In einer Vielzahl von Projekten werden die ambitionierten Energiekonzepte derzeit und in den nächsten Jahren durch VB-BW entwickelt und baulich umgesetzt.


Mit dieser Strategie ebnet VB-BW den Weg für eine zukunftsfähige, nachhaltige und emissionsarme Energieversorgung der Landesgebäude.

 

Schloss Hohentübingen.

Das denkmalgeschützte Schloss Hohentübingen wird seit November 2024 mit klimafreundlicher Fernwärme der Stadtwerke Tübingen versorgt. Die Fernwärme ersetzt die bisherige, auf fossilen Energieträgern basierende Wärmeversorgung. Durch die Maßnahme können die jährlichen CO2-Emissionen von etwa 200 Tonnen auf 53 Tonnen reduziert werden. Im Schloss sind verschiedene Fachbereiche der Universität Tübingen untergebracht.

147t+

CO₂-Emissionen eingespart.

Das Schloss Hohentübingen wird seit November 2024 über Fernwärme versorgt

Kloster und Schlossanlage Salem.

Bei der Neuordnung der Wärmeversorgung für die Kloster- und Schlossanlage Salem hat das VB-BW-Team des Amts Ravensburg eine gute und denkmalverträgliche technische Lösung für eine weitgehend klimaneutrale Wärmeversorgung entwickelt. In der vorhandenen Heizzentrale wird ein Pelletkessel mit einem neuen Pelletbunker errichtet. Ergänzt wird die Pelletanlage um einige dezentral angeordnete Wärmepumpen. Um die Spitzenlast abzudecken, können zwei Gasbrennwert-Kessel zugeschalten werden.


Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) sind ein weiterer zentraler Baustein des Energiekonzepts. Der Strom für den Betrieb der Wärmepumpen soll teilweise über eigenerzeugten Photovoltaikstrom gedeckt werden. Die Integration der PV-Anlagen erforderte eine besonders sorgfältige Abstimmung mit den Denkmalschutz-Behörden, um den historischen Charakter der Klosteranlage Salem zu wahren. Durch die Maßnahme werden die CO₂-Emissionen voraussichtlich um etwa 540 Tonnen pro Jahr gesenkt.

Duale Hochschule Baden-Württemberg Villingen-Schwenningen.

Seit Ende des Jahres 2024 wird die Wärmeversorgung der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Villingen-Schwenningen grundlegend erneuert. Zum Einsatz kommt künftig eine Luft-Wasser-Wärmepumpenanlage. Um die Effizienz der Anlage zu erhöhen, werden die Systemtemperaturen gesenkt und teilweise größere Heizkörper eingebaut. Durch die Erweiterung der bestehenden PV-Anlage und die Errichtung eines kleinen Stromspeichers kann der Nutzungsanteil des eigenerzeugten PV-Stroms erhöht werden. Der Zukauf von extern bezogenem Ökostrom verringert sich. Mit der vom VB-BW-Amt Konstanz umzusetzenden Baumaßnahme reduziert sich der CO₂-Ausstoß um etwa 80 Tonnen pro Jahr auf null. Die Liegenschaft wird künftig vollständig klimaneutral beheizt.

 

80t+

Reduzierter CO₂-Ausstoß pro Jahr.

0t

CO₂-Ausstoß,

künftig vollständig klimaneutral.

Die Bundeswehrfachschule in Karlsruhe ist eine zentrale Bedarfsträgerin bei der klimaneutralen Energieversorgung

Energiekonzept für eine klimaneutrale Kaserne.

Der Bundesbau Baden-Württemberg plant und realisiert zahlreiche militärische Baumaßnahmen für die Bundeswehr und die NATO. Neben der Bereitstellung einer funktionierenden Infrastruktur steht bei allen Neubau- und Sanierungsmaßnahmen das Erreichen der Klimaschutzziele im Fokus.


Das neue Energiekonzept für die Kirchfeld-Kaserne in Karlsruhe – entwickelt mit der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geotechnologien IEG – gilt als richtungsweisend. 


In der Kirchfeld-Kaserne, gebaut Ende der 1950er-Jahre, sind die Bundeswehrfachschule und in Teilen das Landeskommando Baden-Württemberg sowie das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum untergebracht. Bis 2045 sind hier zahlreiche Sanierungsmaßnahmen geplant. 


Die Ausgangslage für das neue Energiekonzept: die Energieversorgung der rund 25 Gebäude über Erdgas- und Pelletkessel, ein sanierungsbedürftiges Wärmeverteilnetz und eine nicht einheitliche Trinkwarmwasserversorgung. Benötigt wird in der Kaserne Heizenergie für die Raumheizung und Trinkwassererwärmung sowie Elektroenergie für Gebäudebetrieb und E-Mobilität.

Klimaneutral und wirtschaftlich.

Das Team aus Ingenieurinnen und Ingenieuren untersuchte nach der genauen Bedarfsanalyse den möglichen Einsatz von Geothermie, Windkraft und Solarenergie. Unterschiedliche Szenarien wurden simuliert und mit den angenommenen Bedarfen der Jahre 2030 und 2045 berechnet. 


Das Ergebnis: Die Wärmeversorgung und Trinkwassererwärmung der Kaserne wird künftig durch zentrale Wärmepumpensysteme erreicht. Hierbei dienen die oberflächennahe Geothermie mit Brunnenanlagen sowie die Umgebungsluft als Wärmequellen. Lastspitzen werden über Pufferspeicher abgefangen. Die Stromversorgung wird hauptsächlich über Photovoltaikanlagen realisiert; überschüssiger Photovoltaikstrom wird über einen Großbatteriespeicher zwischengespeichert.


Die neue Energieversorgung der Kaserne wird klimaneutral, dazu wirtschaftlich, versorgungssicher, benutzerfreundlich und anpassungsfähig sein. Ein Energiekonzept, das Schule machen wird.